Am Ende des Berichtes findet ihr den Link zur Fotoseite (Diashow)!

Nach Norwegen sollte es schon lange mal gehen. Ende August 2010 sollte es dann endlich losgehen. Vom 27.9. – 29.9 waren wir noch auf nem BMW Treffen und anschließend ging es mit Roy los Richtung Norwegen…

Warten auf die Fähre auf Fehmarn

Wir haben dann eine Nacht bei Roy und seiner Frau verbracht und sind am Montag Mittag losgefahren. Roy hat uns noch ein paar Tips gegeben, wo wir langfahren könnten aber wir haben ziemlich schnell gemerkt, dass es relativ egal ist, wo man lang fährt…. es ist einfach überall geil! Man muss sich nur von den Ballungszentren fernhalten und davon gibt es ja nicht so viele.

Als erstes sind wir nämlich wirklich durch Oslo gefahren, um nach Drammen zu gelangen. Dort gibt es einen Spiralförmigen Tunnel, der auf einen Berg führt.

Tag1-Spiralen

Der Ausblick von dort oben:

Tag1-Ausblick Spiralen

Bei Rjukan haben geschlafen auf einem Campingplatz. Am nächsten Tag sind die die Straße 37 gefahren. Es war ziemliches Sauwetter, sehr schlechte Sicht und so haben wir nach 45km die erste Rast eingelegt. Ich schaue so zu den beiden Mopeds und erst beim Zweiten Blick fällt mir auf, dass bei Kai der rechte Koffer fehlt. Er muss ihn während der Fahrt verloren haben. Wir sind die Strecke zurück gefahren. Leider haben wir nichts gefunden und sind dann die Strecke nochmal hin und her gefahren und haben die Straßengräben abgesucht… nichts. Die Polizei hatte nicht mehr geöffnet, daher sind wir wieder auf den Campingplatz und haben diesmal eine Hütte genommen. Dort haben wir das von der Nacht nasse Zelt getrocknet. Kai ist dann nochmal losgefahren, um einzukaufen und auf dem Rückweg auf der Einfahrt zum Campingplatz ging dann sein Moped einfach aus….. Also mussten wir uns auch noch darum kümmern. Zum Glück gab es auf dem Platz Internet und mit meiner Vorarbeit und der Hilfe des weltbesten Forums war ziemlich schnell die Einspritzdüse vom vierten Zylinder als Bösewicht ausgemacht. Diese scheint bei viel Nässe einen Masseschluß mit dem Motorblock zu haben und lässt dann alle vier Einspritzdüsen ausfallen….. ich habe die Düse nun mit Isolierband isoliert und bisher funktioniert es ganz gut!

Am nächsten Tag ging es weiter….. was soll ich sagen, Kurven über Kurven,nicht immer der beste Straßenbelag, oft rissig und wellig aber trotzdem herrlich. Und Seen über Seen…..

Tag3-Bergstrasse

Tag3-Strasse_See

Nachdem wir dann noch Ziegen auf nem Dach gesehen haben

Tag3-Ziegendach

und uns den Wasserfall angeschaut haben

Tag3-Wasserfall

Haben wir unsere ersten Fjorde gesehen, den Sorfjord und den Eidfjord, an dessen Ende (etwas im Wald an einem kleinen Bach) wir unser erstes Wildnachtlager aufgeschlagen haben:

Tag3-Nachtlager

Tag3-Nachtlager2

Tag3-Nachtlager3

Tag3-Nachtlager4

Von dort aus sind wir auf teils engen Straßen nach Voss gefahren und haben einen Hinterreifen für Kai gesucht.

Tag4-Bergstrasse2

Per Internet kamen wir schließlich auf einen Reifenhändler in Bergen, der einen passenden Reifen vorrätig hatte. Hier haben wir unsere erste und einzige schlechte Erfahrung in Norwegen gemacht. Vorher haben wir uns aber ein wunderschönes Nachtlager an einem abgelegenen See gesucht. Das Feuerholz war trocken und das Wasser kalt….. 😉

Tag4-Nachtlager Hamlagro Vatnet2

Tag4-Nachtlager Hamlagro Vatnet3

In Bergen angekommen ging es dann zum Reifenwechsel. Außer das der Reifen nun teurer war als am Telefon wurden uns umgerechnet 50€ für eine 1/2 Stunde Arbeit berechnet, weil eine Schraube am Auspuff ausgetauscht werden musste. Der Mechaniker war aber so fix mit dem Moped wieder da, dass er sicher nicht ausbohren musste….. Hätten wir ausreichend Bargeld dabei gehabt, so hätte ich nur den Reifenpreis bezahlt. Da wir aber mit Karte zahlen mussten, machte es wenig Sinn nen Aufstand zu machen, da wir auch irgendwann wieder weg wollten…..

Als wir endlich aus Bergen raus waren ging es auf teils engen aber immer geschwungenen Straßen entlang am Samangerfjord, am Eikelandsfjord zum Fusafjord, wo wir auf einem preiswerten aber sehr gepflegten Campingplatz zwei Tage blieben, da unsere Klamotten gewaschen werden mussten.

Tag5-Serpentinen

Tag5_Strasse

Auch hier gab es wieder einen wunderbaren Ausblick auf den Fusafjord.

Tag5-Fusafjord

Den Waschtag haben wir dann mit Angeln verbracht und in gut 2 Stunden vier Forellen gefangen. Der See lag im Nirgendwo und es war vor dem Angelvergnügen ein einstündiger Fußmarsch teils steil bergauf erforderlich. Aber der Nachmittag war super, einsam und in wunderschöner Natur. Mangels Kohle gab es die Forellen aber erst am nächsten Tag.

Tag6-Angeln

Weiter ging es dann immer den Hardangerfjord entlang auf der Straße 48/49 mit der Fähre nach Rosendal weiter über Sunda und Olen nach Sand, wo wir den günstigste Campingplatz für 60 Kr bekommen haben. Dort gab es vom Betreiber noch einen Einweggrill auf dem wir dann die Forellen vom Vortag gemacht haben. Einfach nur Salz und Pfeffer und die waren saulecker!

Tag7-Fähre Hardangerfjord4

Tag7-Forellen

Morgens dann am Sandsfjord entlang, weiter auf der Straße 13 Richtung Preikestolen.

Tag8-Tyssefjord2

Tag8-Tyssefjord3

Eigentlich wollte ich da unbedingt mal hinauf. Allerdings hatten wir langsam etwas Zeitdruck und der Aufstieg von gut 2 Stunden über nicht ganz einfaches Gelände in Mopedklamotten war dann doch nicht so reizvoll.

Tag8-Preikestolenparkplatz

Das nächste Mal mit mehr Zeit ist er aber Pflicht. So sind wir dann direkt über die Brücke am Eingang zum Lysefjord nach Forsand gefahren, um dort die Fähre nach Lysebotn zu nehmen.

Tag8-Lysefjord Eingang

Der Lysefjord ist so felsig und steil, dass es dort nur sehr wenige Häuser direkt am Wasser gibt, die nur über Wanderwege oder über Wasser zu erreichen sind. Gigantisch, wie sich die Felsen aus dem Wasser erheben und den schmalen langgezogenen Fjord abgrenzen.

Tag8-Lysefjord4

Tag8-Lysefjord7

Der pfeifende Wind in dieser Schlucht und die 47km/h schnelle Fähre sorgten dafür, dass einem der Kaffee aus dem Becher geweht wurde. Hinter jeder Biegung taten sich neue Felswände auf bis wir schließlich das Ende mit dem Ort Lysebotn erreichten. Dort haben wir den freundlichen Campingplatz genutzt. Eigentlich wollten wir noch weiter fahren und wieder an einem See campen. Das wäre allerdings fatal gewesen, denn die Straße von Lysebotn führt über ein Bergmassiv, auf dem es am nächsten Morgen verdammt kalt war….. Offensichtlich wird der Campingplatz von einem Basejumper betrieben, bzw. steht mit dem Basejumpen in enger Verbindung. Der Wind, der durch die Schlucht des Lysefjordes pfeift veranlasste uns dazu, unser Zelt dieses mal abzuspannen und das war auch gut so. Dafür hatten wir am nächsten Tag aber erstmalig ein trockenes Zelt.

Tag8-Lysefjord Nacht

Tag 9 bedeutete rund 500km zu Roy zurück zu fahren, also standen wir früh auf und kamen auch gegen 09:00 Uhr los. Erstmal über das Bergmassiv hinter Lysebotn. Dort oben war es bitterkalt und ein ständiger Nieselregel verschlechterte die Sicht.

Tag9-Lysebotn 1

Eine unwirtliche aber reizvolle Gegend.

Tag9-Lysebotn

Anschließend führte die Rückfahrt über Dalen, Seljord, die Straße 37 nach Kongsberg und dann recht langweilig über Drammen nach Oslo. Endlich aus Oslo raus wurden die Straßen wieder kurviger und führten durch Wälder nach Skotterud zu Roy. Dort haben wir abends noch lange gesessen und unser erlebtes erzählt und uns über Gott und die Welt unterhalten.

An Tag 10 war dann der wirklich lange Rückweg an der Reihe. Ich hatte ziemliche Bedenken, ob meine abgefahrenen Reifen die Strecke von knapp 1000km noch durchhalten. Die Lösung vorweg, sie haben durchgehalten. Erst ging es einmal quer durch Südschweden, westlich am Vänern vorbei und dann auf der Europastraße 6 ziemlich unspektakulär nach Trelleborg. Dort haben wir noch Lebensmittel eingekauft und die Fähre nach Rostock knapp verpasst, da wir irgendwie eine andere Abfahrtzeit im Kopf hatten. Also haben wir zwei Stunden gewartet

tag9-Trelleborg

und sind dann über Sassnitz nach knapp 20 Stunden in Berlin eingetroffen.

Eine herrliche Reise und sicher nicht die letzte nach Norwegen!

Diashow Norwegenreise