Die Nacht war kurz, oder lang, wie man will. Ich hatte ja wegen des Regens sehr frueh mein Lager aufgeschlagen und nach dem Essen nicht mehr wirklich viel zu tun. Es war also noch lange hell. Aber als es dann dunkel wurde…. meine Herren, wie in einem Bärenarsch! 😉 Es war völlig still im Wald, keine Geräusche. Ich brauche in der ersten Nacht im Wald immer einige Zeit, mich daran zu gewöhnen. Als Stadtmensch ist man Dunkelheit und Stille in diesem Ausmass nicht gewöhnt. Es ist immer irgendwo ein Geräusch und irgendwo leuchtet immer etwas. Eben nicht so im Wald und das muss der Kopf erstmal verarbeiten. Ich schlief daher erwarteter Weise nicht viel, sondern döste nur und horchte….. Es war dann ein Genuss nach der langen Nacht in die nassen Klamotten und Schuhe zu steigen. Nach etwa 6 km mache ich an einem See Pause. Auf dem Bauernhof am gegenueberliegenden Ufer ist anscheinend eine Tourette – Kuh. Nur am muhen…. kann die mal einer schlachten? 😉 Der Wassersack wird aufgefuellt und es geht weiter. Bisher ging es ueber nasse Waldwege und Schotterwege, selten durch Wildgras. In Dalen finde ich einen alten Bauernhof, mit Liebe als eine Art Museum hergerichtet. Dort steht auch eine Pumpe, die frisches Trinkwasser verspricht und auch die Einträge im Gästebuch, bestätigen das. Ich leere also einen Wassersack und will pumpen…. und ….. nichts! Pumpe geht nicht. Später werde ich erfahren, dass sie doch funktioniert, man muss nur oben etwas Wasser reinkippen, damit sie Druck aufbauen kann…. Das muss man einem doch sagen. Argh! Wenigstens kam hier die Sonne wieder raus und ich liess sie mir gleich auf den Pelz scheinen. Als ich so meine Pause mache und meine Tomatensuppe verputzt hatte, kommt ein älteres freundliches schwedisches Paar vorbei. Sie sind auf Pilzsuche und machen auch Pause. Sie laden mich noch auf frisches mitgebrachtes Obst und Gemuese aus ihrem Garten ein und nach einem kuren Gespräch ist es fuer mich auch wieder Zeit, weiter zu ziehen.

Es geht nun weiter, durch Wälder mit Wurzelwegen. Natuerlich kräftezehrend immer bergauf und bergab, so wie noch sehr häufig in den nächsten Tagen. Hinter Grandalen entdecke ich diese alte Ruine, die nun steinerne Notschutzhuete ist.

berühmte Notunterkunft

Man sieht sie eigentlich auf vielen Bildern von Bohusledenberichten. Im Notfall bietet sie wirklich zwei Personen Platz. Ich frage mich, ob hier auch mal jemand uebernachtet…. Kurz darauf kommt dann auch die richtige auf der Karte eingezeichnete Huette mit herrlichem Blick auf den See.

Unterkunft Tag 2

Aussicht Unterkunft Tag 2

Das Wetter ist mittlerweile sehr gut und ich nutze die Zeit, um mich zu waschen. Es war herrlich, die Fuesse einfach nur ins Wasser zu halten. Die Klamotten sind mittlerweile auch fast trocken. Den Fuessen geht es soweit gut, keine Blasen, keine dollen Schmerzen. Nur die Fussgelenke und der Ruecken zicken etwas wegen der ungewohnten Belastung.

Nachts hatte ich dann dieses Erlebnis mit der Maus. Ich wachte auf vom Rascheln der Muelltuete, die ich unbedachterweise in der Huette hatte liegen lassen. Normalerweise hänge ich den Muell etwas abseits an einen Baum, damit der Essengeruch keine Tiere in mein Schlafreich lockt. So nicht diese Nacht und diese kleine freche Maus ist also fleissig in der Tuete am mampfen. Aber alles Verjagen nutzte nix. Sie kam immer wieder und hockte sich hin und guckte mich frech an. Da ich aber noch etwas Ruhe die Nacht finden wollte, fiel die Maus einem plötzlichen Meteoriteneinschlag zum Opfer.